Strukturelle Reformen der Lehrkräftebildung im Fokus
Noch bevor die meisten Bundesländer in die Sommerferien gingen, veröffentlichte der Wissenschaftsrat Mitte Juli ein Gutachten zur Lehrkräftebildung im Fach Mathematik, das auch Signalwirkung für die gesamte Lehrkräftebildung haben dürfte. Es enthält umfangreiche Empfehlungen, wie eine stärkere Professionsorientierung, eine engere Kooperation zwischen Schulen und Hochschulen, eine Stärkung der Zentren für Lehrkräftebildung oder eine Integration des Referendariates in das Lehramtsstudium im Sinne eines dualen Studiums.
Die ehemalige Vorsitzende des Wissenschaftsrates, Dorothea Wagner, erläutert zentrale Empfehlungen des Gutachtens in einem ausführlichen Interview beim Deutschen Schulportal. Laut der Mathematikerin Wagner seien Kompetenzzentren eine gute Lösung, um Studierende während des Studiums angemessen zu fördern und zu beraten. Insgesamt müsse die Angst vor dem Studiengang Mathematik genommen werden und eine Professionsorientierung für das Lehramt müsse im Studium bereits frühzeitig erfolgen.
Die Gesellschaft für Empirische Bildungsforschung (GEBF) äußerte sich unterdessen in einer Stellungnahme zu alternativen Qualifikationswegen im Lehramt und fordert, dass alternative Qualifikationswege in Zusammenarbeit mit Hochschulen erfolgen.
In Baden-Württemberg wurde nicht nur die Einführung erster dualer Lehramtsstudiengänge bekanntgegeben, sondern auch eine wissenschaftliche Studie zu Erfolgs- und Abbruchquoten im Lehramtsstudium veröffentlicht.
Trotz Sommerloch gibt es also für alle Interessierten an Strukturdebatten im Lehramt jede Menge Lektüre! Wie immer enthält unser Newsletter alle wichtigen Meldungen der vergangenen Wochen.