Gestern und heute tagte die Kultusministerkonferenz und beriet sich unter anderem zu den Vorschlägen der Ständigen Wissenschaftlichen Kommission zur Lehrkräftebildung, die diese im Dezember in einem ausführlichen Gutachten vorgelegt hat. Im Vorfeld der KMK kursierten Warnungen und Empfehlungen von Verbänden, Gewerkschaften und Bildungswissenschaftler*innen. Im Mittelpunkt der Debatte standen häufig Überlegungen für oder gegen die Einführung dualer Lehramtsstudiengänge. So kann sich die GEW gut vorstellen, lehramtsbezogene Masterstudiengänge dual zu gestalten, um eine bessere Theorie-Praxis-Verzahnung zu ermöglichen. Klar gegen duale Modelle und eine Vermischung der zwei Phasen sprechen sich hingegen die im dbb organisierten Lehrerverbände wie der Deutsche Philologenverband aus. Die Bildungsforscherin und SWK-Co-Vorsitzende Felicitas Thiel warnte im Blog des Bildungsjournalisten Jan-Martin Wiarda vor einer De-Professionalisierung durch duale Lehramtsstudiengänge und rät, wie schon im Gutachten selbst, von der Einführung solcher Studiengänge ab. Nun haben die Kultusminister*innen heute tatsächlich bekanntgegeben, neben anderen strukturellen Neuerungen wie Quereinstiegsmasterstudiengängen und Qualifizierungswege für Ein-Fach-Lehrkräfte den Weg für die Einrichtung dualer Lehramtsstudiengänge auf KMK-Ebene zu ebnen (KMK). Das Deutsche Schulportal hat in einem Überblick zusammengestellt, wo Modelle dualer Lehramtsstudiengänge zurzeit in Planung sind und wie sie aussehen.
Außerdem lohnt sich ein Blick in die Rubrik „Interviews und Kommentare“ wo zwei sehr hörenswerte Podcast-Folgen aufs Anhören warten und Axel Gehrmann, Geschäftsführender Direktor des Zentrums für Lehrerbildung, Schul- und Berufsbildungsforschung der TU Dresden, im Interview mit dem Deutschen Schulportal interessante Einblicke in Learnings aus der Seiteneinstiegsqualifizierung in Sachsen gibt.