Mehr Nachwuchs ins Lehramt bringen und im Beruf halten
Im vergangenen Monat gab es viele Meldungen rund um hohe Abbruch- bzw. Schwundquoten im Lehramt. Was bewegt Lehramtsstudierende zum Studienabbruch bzw. zum Wechsel des Studiengangs? Lehramtsstudierende haben dem Deutschen Schulportal Gründe wie eine mangelnde Vorbereitung auf die Schulpraxis und fehlende praktische Studienanteile genannt. Sozialwissenschaftler*innen des Leibniz Instituts für Bildungsverläufe und des Deutschen Zentrums für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) heben als einen zentralen Befund der neuen Auswertungen des Lehramtsstudierenden-Panels die Bedeutung von Mentorings im Lehramtsstudium und Referendariat hervor. Eine Lehramtsstudentin macht in einem Gespräch mit dem Deutschen Schulportal die Studiendauer, fehlende Flexibilität und eine zu kurz kommende Praxisverzahnung im Studium verantwortlich für ihren Abbruch.
Auch Seiteneinsteiger*innen in Sachsen würden häufig aus dem Schuldienst austreten, wie unter anderem der MDR berichtet. Auch für Seiteneinsteiger*innen werde deshalb eine bessere Betreuung gefordert. In Berlin wird überlegt, wie man auf die Zielvorgabe von 2.500 Lehramtsabsolvent*innen pro Jahr kommen soll. Wissenschaftsministerin Ina Czyborra habe laut der Berliner Zeitung angemerkt, dass man dafür auch das Lehramtsstudium überarbeiten müsse.
Mit der Zukunftswerkstatt „Lehrkräftebildung neu denken“ beschäftigt sich außerdem der Stifterverband unter anderem mit Konzepten zur Nachwuchsgewinnung im Lehramt. Bei der Auftaktveranstaltung zur Initiative wurde Ende Mai mit Vertreter*innen aus Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft über Projekte und Initiativen zur Attraktivitätssteigerung der Lehrkräfteausbildung diskutiert.